Nachhaltiger Messebau

Vom Kaffee, über die die Mülltrennung bis hin zu den Events. Nachhaltigkeit ist inzwischen aus keiner Unternehmensphilosophie mehr wegzudenken und so zieht sich das Thema durch jede Abteilung. Obwohl Nachhaltigkeit auch zunehmend zu einer Imagefrage wird, fehlt im Messebau nach wie vor die Integrierung von Klimaschutz und Sustainability.

Auch wenn die meisten Messebauer dem Aluminium, aufgrund seiner Wiederverwertbarkeit Nachhaltigkeit zusprechen, wird die Rodung von hektarweise Regenwald für das benötigte Bauxit in Kauf genommen. Die Entsorgung von Aluminium führt dann schließlich zu weiteren, verheerenden Umweltbelastungen. Von Nachhaltigkeit ist hier also keine Rede.

Ebenso sind die meisten Holzstände nur bedingt nachhaltig. Die meisten Holzstände, die wir auf Messen und Veranstaltungen in Europa sehen, sind aus Fichte gezimmert. Die Fichte ist weich (Brinellhärte 12 N/mm²) und leicht (Darrdichte 410 kg/m³). So stellt sie beim einmaligen Aufbau eine vermeintliche Alternative zu Aluminiumsystemen dar. Da hinter diesen Ständen aber kein System ist, gibt es nur folgende drei Möglichkeiten:

Die erste Möglichkeit setzt voraus, dass hinter diesem Stand der Wille steht, sich auf jedem Messeauftritt mit dem identischen, unveränderten Stand immer und immer wieder zu präsentieren. In diesem Fall wird der ohnehin nicht langlebige Messestand abgebaut und in ein Lager transportiert. Die Kosten hierfür sind jedoch ungemein hoch. Da diese Stände zudem meistens aus Fichtenholz sind und dieses leicht Dellen davonträgt, ist es höchst unwahrscheinlich, dass im Abbau, in der Lagerung und im Wiederaufbau der Messestand unversehrt davonkommt. Sollte der Stand aus solchen Gründen nicht aus Fichte, sondern aus massiverem Holz sein, stellt sich hier die Frage der Rentabilität. Die Buche, zum Beispiel, ist ein hartes (Brinellhärte 34 N/mm²) und schweres (Darrdichte 680 kg/m³) Holz. Aufgrund des Eigengewichtes der Buche erhöhen sich die Transportkosten und die Aufbauzeit, ganz zu schweigen von den hohen Kosten, die bei der Akquirierung anfallen.

Für die meisten Unternehmen lohnt sich ein solches Unterfangen nicht. Abgesehen davon ist es für viele Firmen ohnehin undenkbar, sich mit einem unveränderten Messeauftritt zu präsentieren.

Die zweite Möglichkeit – und zugleich das Best-Case Szenario- ist den Holzstand nach dem Event abzubauen und zu Pellets weiterzuverarbeiten, um damit heizen zu können. Hierbei entstehen natürlich Kosten für etwas, das nicht gerade viele Kubikmeter Pellets abwirft. Auch in diesem Fall stellt sich die Frage der Rentabilität.

Die dritte und wahrscheinlichste Möglichkeit ist, dass der Stand im Abbau zerstört und entsorgt wird. Dadurch entstehen keine Rücktransport-, Lager- und Weiterverarbeitungskosten. Beim nächsten Event zimmert man erneut einen Holzstand, der sich zwar optisch von Aluminiumständen abhebt, aber in punkto Nachhaltigkeit ebenso zu wünschen übriglässt.

Nun gibt es eine Lösung: Nachhaltiger Messestand